(ti) 444 Kilometer und über 20.000 Höhenmeter hat der LC Kapelln beim diesjährigen "Dirndltal extrem-Ultramarathon mit insgesamt 10 Startern abgespult. Dazu kommt noch eine vierstellige Kilometeranzahl, die wir alleine bei den Trainingsläufen auf den einzelnen Etappen gelaufen sind.
Der "Dirndltal Extrem Ultramarathon" - ein Event bei dem es 111 Kilometer und 5000 Höhenmeter im Pielachtal mit Start und Ziel in Ober-Grafendorf zu absolvieren galt. Die Strecke führte neben anspruchsvollen Trail-Abschnitten auf Asphalt, Forst- u. Wanderwegen über Hofstetten, Rabenstein, Kirchberg, Frankenfels, Schwarzenbach, Hoher Stein, Eisenstein, Schrambach, Kaiserkogel wieder zurück nach OGRA.
Heuer schaffte der LCK erstmals zwei Staffeln für diesen Event im Pielachtal zu stellen. Dazu kommen mit Jürgen und Grexi zwei Läufer, die es genau wissen wollten und sich für den Einzelbewerb entschieden.
Beim Staffelbewerb war für LCK1 Rene, Poldi, Tinki u. Peter gemeldet. Wie es das Schicksal so wollte, musste sich Peter am Donnerstag einer unvorhergesehenen Weisheitszahn-OP unterziehen. So mussten wir schnellstmöglich Ersatz suchen und durften am Freitag Mario Hoppi als Etappenläufer 4 nennen, der dankenswerterweise sehr kurzfristig für Peter eingesprungen ist. Für den LCK2 war neben Andi Haslinger, Christian Pfeifer, Gerd Stachelberger und Günther Vogl am Start, die schon im Vorfeld der LCK1er-Staffel den Kampf angesagt haben.
Um Punkt 7 ging es dann bei bewölktem Himmel aber doch schwülen Wetter für die 23 Staffelläufer los. Nach 2 h 11 min übergab Tinki an Platz 7 liegend an Rene, nur 6 Min. später war Andi bei der Staffelübergabe auf der "Luft" und Gerd ging auf Platz 9 auf die 2. Etappe. Dieser Abschnitt ging über Bichlberg, Grüntalkogel, Weißenbach nach Frankenfels. Beide LCK-Staffeln konnten ihre tollen Plätze halten, wobei Gerd sogar auf den heute wieder stark laufenden Rene nichts verloren hat. Die Übergabe bei KM 48 in Frankenfels: Poldi war von der schnellen Ankunft von Rene überrascht und musste sein letztes "Austreten" abbrechen. Christian Pfeifer (für Gerd) ging nunmehr bei immer wärmer werdenden Temperaturen zur Mittagszeit auf die Königsetappe (35 KM) über Schwarzenbach, Hoher Stein und Eisenstein nach Schrambach. Poldi konnte trotz einiger Gehpassagen bergab immerhin seine Zeit aus dem letzten Jahr um einige Minuten unterbieten und übergab nach einer Laufzeit von 4 h 10 min an 8. Stelle liegend an Mario. LCK2 konnte erneut ihre Klasse unter Beweis stellen und Christian übergab nur 8 Minuten nach Poldi weiterhin an 9. Stelle liegend. Für ihn nahm nun Günther Vogl die letzten 27 Kilometer auf sich. Mittlerweile hatten die Temperaturen fast wieder die 30 Grad-Marke erreicht, was den Läufern natürlich ziemlich zusetzte.
Die LCK-Staffelläufer, die bereits ihren Part erfüllt hatten, fuhren weiter zu den weiteren Checkpoints, um unsere Burschen kräftig anzufeuern. Wir waren bereits mit unseren Autos auf CP 9 (Gaiseben) eingetroffen, läutete das Handy mit Mario am anderen Ende der Leitung: "Ich habe mich irgendwo verlaufen und weiß nicht mehr, wo ich nun bin!" Plötzlich war das Gespräch abgebrochen. Peter fuhr mit seinem Auto die dort asphaltierte Strecke 2 KM retour, lief dann noch 2-3 KM doch Mario war wie vom Erdboden verschluckt. Auch auf Anrufe reagierte Mario nicht mehr. Zwischenzeitlich kam Günther noch ganz frisch um 16:52 Uhr auf nunmehr Platz 8 liegend zum CP 9. Nach weiteren (leider erfolglosen) 15 Minuten Wartezeit auf Mario begaben wir uns zu CP 10 weiter, um dort auf Günther zu warten. Günther hatte auf seiner Etappe neben dem Kaiserkogel insgesamt rund 850 HM zu absolvieren. Nach 2 h 8 min kam Günther mit Respektabstand vor seinem nächsten Verfolger beim letzten CP an. Für uns LCK-ler hieß es nun ab Richtung Ober-Grafendorf, um bei Günther's Zieleinlauf live dabei zu sein. Um exakt 19:01 Uhr war es dann soweit: Nach einer Laufzeit von 12 Stunden und 1 Minute erreichte die Staffel LC Kapelln 2 mit einer wirklich außergewöhnlichen Leistung den 8. Platz aller Staffeln (5. Platz "Unter 200 Jahre). Mittlerweile hat uns das Organisationsteam informiert, dass Mario beim CP 10 angekommen ist, leider aber CP 9 verpasst hat. Mario hatte durch das Verlaufen fast 4 Kilometer mehr auf seiner Uhr und ist nur 200 m vom CP 9 vorbeigelaufen.
Genau 20 Minuten nach Günther hat auch Mario (mit den meisten Kilometern auf der 4. Etappe) die Ziellinie überquert, wird aber leider aufgrund des fehlenden CP 9 vorerst als DNF gewertet. Da andere Staffeln vor uns auch den CP 9 exakt an der selben Stelle versäumt haben, nachweislich aber nicht abgekürzt haben, wurde die Wertung nachträglich wieder bereinigt und LCK 1 findet sich auf Platz 9 aller Staffeln wieder (6. Platz "Unter 200 Jahre").
Nichtsdestotrotz hat neben den anderen 7 LCK-Staffelteilnehmer auch Mario ein tolles Rennen abgelegt, aufgrund des dankenswerten kurzfristigen Einspringens für Peter hatte er natürlich nicht die Möglichkeit, sich die Strecke im Detail anzusehen und im Eifer des Gefechts kann es beim Dirndltal öfter mal passieren, dass man sich verläuft. Es gibt wirklich Schlimmeres im Leben.
Meine größte Hochachtung vor der Staffel Kapelln 2, die (wahrscheinlich mit viel Geheimtraining) eine wirklich hervorragende Leistung erbracht hat!!
Insgesamt starteten 51 Einzelläufer bei den 111 KM mit rund 5000 HM im Pielachtal. Auch in diesem Bewerb war der LC Kapelln mit Jürgen Erhard und Gregor Einicher vertreten.
Wie ist es unseren beiden Einzelkämpfer ergangen? Jürgen hatte sich ja in den letzten Wochen und Monaten intensiv mit Trailläufen mit vielen Höhenmetern vorbereitet, so durfte man sehr gespannt auf seinen ersten „100er-Start“ sein. Und er schlug sich grandios: Am Beginn nicht zu schnell angegangen, sehr ausgeglichene Etappenzeiten, außer kleinen Blasen hat der „Dirndltal Extrem“ bei Jürgen keine größeren Spuren hinterlassen. Schlussendlich konnte er in einer TOP-Zeit von immerhin noch unter 18 Stunden (Voraussetzung zum Erhalt der „Gürtelschnalle“) 18 Minuten vor Mitternacht nach 17 Stunden und 42 Minuten in Ober-Grafendorf auf Platz 17 die Ziellinie.
Einige Stunden später – jedoch ebenfalls bei seinem ersten Bewerb über die 100 Kilometer – durfte Gregor „Grexi“ Einicher um 02:20 Uhr auf Platz 27 in Ober-Grafendorf einlaufen. Da er einige Stunden länger in der Dunkelheit der Nacht unterwegs war, zählt dabei besonders nach Möglichkeit nicht allein zu laufen. Speziell im Gebiet Hoher Stein – Eisenstein – Kaiserkogel ist in der Nacht die Gefahr des Verlaufens groß. Wie Gregor auch nach dem Bewerb sagte, spielt ab einem gewissen Moment die Endzeit nur mehr eine Nebenrolle, viel wichtiger ist das „gesund wieder ins Ziel kommen“! Dabei hatte Grexi noch halbwegs Glück, nur einen kurzen Regenschauer abzubekommen. Im Bereich Hoher Stein-Eisenstein viel der Niederschlag um einiges heftiger aus. Gesundheitlich hatte Grexi schon vor Schwarzenbach (KM 61) mit Schmerzen auf seinem linken Fußrücken zu kämpfen, ließ sich aber nicht davon abzubringen, seinen ersten Lauf über 100 KM zu beenden.
Gemeinsam mit der Nr. 24 (Thomas Plank) konnte er dann erschöpft aber überglücklich nach 20 Stunden und 20 Minuten finishen.
Herzliche Gratulation unseren beiden Einzelläufern zu dieser grandiosen Leistung!